Ab Mittwoch begab ich mich dann Jägergleich auf das Unigelände, um meine fehlenden Unterschriften zu bekommen. Meine WG liegt dabei mit einem genialem Küchenfensterblick über die Stadt, nur 15 Busminuten von meiner Uni entfernt.
Extra früh angekommen, wurd ich dann vertröstet dass der Prof noch Unterricht geben würde und ich mich um 10Uhr erst wieder melden soll. Drei Cays später, war der Prof nach wie vor noch nicht im Büro, doch ich harte bis um 12 vor seiner Tür aus, um gesagt zu bekommen, das vor 14Uhr wahrscheinlich nicht mit ihm zu rechnen ist. Also hungrig in die Stadt, um dann festzustellen, dass der Prof nach Hause gegangen war...
Ja, es ist alles etwas zäh und langatmig. Selbst auf das Unigelände zu kommen ist schon ein harter Knoch, den man muss die Sicherheitsbeamten erst mal ohne offizielle Dokumente davon überzeugen, ein Erasmusstudent zu sein, damit man das große Tor passieren kann, um dann auf einer gigantischen und Menschenleeren Flaniermeile zum Hauptgebäude zu gelangen.
Doch mittlerweile, diverse Plastikkarten reicher, konnt ich sogar schon an meinem Kurs in Neuro teilnehmen. Dieser scheint ganz gut organisiert zu sein und fängt um 9Uhr an und endet um 15Uhr. Morgens werden Patienten ne Stunde untersucht, dann für 2 Stunden in der Vorlesung und nach der Mittagspause geht’s in den Casereport. Alles ist auf Englisch und die türkischen Studenten ziemlich nett.
Ja und Abends läd die Stadt natürlich zu neuen Touren ein, so wie z.B. letzte Nacht, wo ich zuerst mit meinem Mitbewohner und 15 weitern Erasmusstudenten in ne Dachterrassenkneipe gegangen sind. Später haben wir uns ausgeklinkt und sind mit zwei türkischen Freundinnen von Francesco in eine traditionelle Kneipe gegangen, wo die Leute zu volkstümlicher Livemusik gesungen und auf der Strasse getanzt haben. Alles eng auf eng, kamen wir dann auch gleich schnell mit unseren Tischnachbarn in Kontakt um am nächsten morgengrau in einem Schuppen „the otherside“ zu landen. Aber das ist eine Geschichte für sich und die kommt sicherlich noch später.