Sonntag, 18. Oktober 2009

Von Asien nach Europa



Einmal im Jahr ist es so weit, die Bosporusbrücke, welche Asien und Europa verbindet, wird für den Autoverkehr gesperrt und es heißt „auf die Plätze, fertig, los!“, den bereits zum 31ten mal, fand heute der Istanbulmarathon statt. Da ließen wir uns nicht lumpen und haben die Laufsachen gepackt und sind, bei strömendem Regen bei Tagesanbruch, zum Taksimplatz, um von hier per Shuttel zum Start zu kommen.



Dort angekommen, haben wir uns erst mal ein trockenes Plätzchen unter einem Verpflegungswagen gesucht,



doch es dauerte nicht lang bis die Meute zum dröhnenden Beats des zu kopfsteigenden Türkpop so richtig aufgeheizt wurde.



Das Warten wurde zu einer großen Party, bei der so manche Kommilitonen von mir, wie aus dem nichts plötzlich auftauchten, um gemeinsam das warm up zu zelebrieren.



Dann ging’s los. Die Masse setzte sich in Bewegung und wir stürmten, vom Sog mitgerissen, nach vorn.



Doch auf der Brücke angekommen, ließen wir’s eher gemütlich angehen.



Viel mehr erfreuten wir uns an der herrlichen Sicht auf die Stadt, freihängend über dem Bosporus,



übten uns im verewigen





oder trafen auf weitere Freunde von uns, wie Sophie. Es muss aber an dieser Stelle erwähnt werden, dass sie nach erreichen von Europa heimlich das Taxi genommen hat, um ans Ziel zu kommen. Zzzhhh!



Wir hingegen (Thoma, Luice, Gregoire und Arno), bissen uns hungrigen Magens durch und kamen schließlich überglücklich am Ziel an, bereit für den zweiten Gang. French crepes! Ein buntes Küchenfest, Jan sei Dank, der Zuhause geblieben ist und sich für das athletische Wohl gekümmert hat.



Und zur Übersicht, die Karte.
Görüşürüz!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Kontinente

Viel Zeit und noch mehr aufregende Begebenheiten liegen hinter mir, gepaart mit dem Bemühen wenigstens einen Fetzen davon sichtbar zu machen, werf’ einen Blick über die Stadt aufs Marmarameer ohne Anspruch auf chronologische Richtigkeit und lass mich treiben, ....



wie an meinem ersten Wochenende, als ich mich mit meinem Vermieter und seinen beiden Freunden aufmachte, an prächtig feudalen Häusern





und Fischerdörfern den Bosporus bis zum Schwarzen Meer zu folgen.



doch trotz aller Hektik und dem frühen Aufstehen, konnten wir schließlich den heimlichen Kuss beider Kontinente nur noch erahnen, während Asien und Europa an dieser Stelle mit einer atemraubenden Vorsicht weiter auseinander driften.



Einmal auf den Geschmack, zwischen den Kontinenten zu springen, laden unzählig vielen Fähren auf einen kurzen Besuch auf die anderen Seite Istanbuls ein, einer Seite die den Anspruch hat im Schritttempo moderner und offener zu sein,









und bei Abenddämmerung mit einer traumhaften Aussicht auf den traditionellen Teil Istanbuls auftrumpfen kann.

Hier knallt's -- Istiklal!

Wenn nicht gerade mit Tränengas und Wasserwerfern, die türkische Polizei in Istanbul gegen eine Demonstration von Gegnern des Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgeht und dabei nur 3min von hier eine Straßenschlachten beginnt,



streifen andere durch die wilden Menschengasen, wenn sich Istanbul den Mantel der Nacht überstreift, auf der Suche nach einem neuen Club zum Tanzen. Eine Beschäftigung, der man allein auf der Istiklal gut ein Jahre zusprechen kann.





Hier ein lustiger Haufen, bestehend aus meinen beiden Mitbewohner Franzesko und Hasan und Johanna, auf der Eröffnungsparty zu IndieFunk Beats.



Aydan, eine türkische Freundin, die ich in den ersten Tagen in den kleinen Seitenstrassen getroffen hab und die mich an die türkische Küche und Tänze führt. Dabei tanzt Mann hier anders als gewohnt, Hüfteinsatz ist gefragt, die Arme werden in wilden schlagengleichen Bewegungen über den Kopf geschwungen und die türkische Musik erledigt den Rest.




Und da die meisten Lokale, gleich ganze Häuser in Anspruch nehmen, kann meist auf der Dachterrasse wild gehüpft werden und



ein toller Blick über die Dächer Istanbuls genossen oder sogar Konzerte von oben beklatscht werden.